Elke Petzel

Ich besuche Elke Petzel in ihrem Atelier an der Stephanikirchenweide. In Bremen lieben sie solche Straßennamen. Doch Pastors Kühe weiden hier längst nicht mehr, Kelloggs Deutschland, 1962 gekommen, ist auch wieder weg. Das Areal an der Weser heißt jetzt Überseeinsel, ist mehr so eine Halbinsel und gehört zur Überseestadt, Bremens Städtebaulabor. Darin darf Kunst & Kultur mitexperimentieren.

Teil der Versuchsanordnung ist das riesige Gebäude-Package, das Kelloggs und Vorgängerin Rickmers Reismühle in Jahrzehnten zusammengeschachtelt haben. In einer der Schachteln – Backsteinbau, Typ hanseatisches Kontorhaus der Nachkriegsmoderne – folge ich Elke. Zweiflügelige Holztür, großzügiges Treppenhaus, Fenster vorn, Glasband seitlich und oh, kannelierter Holzhandlauf. Eine Treppe hoch, schmaler Gang, Stahltüren links, die Ateliergemeinschaft hat eine Etage parzelliert.

Elke schließt auf, voilá: 50 Quadratmeter, Fensterwand geradeaus, Bilder, lauter Wolkenbilder, links, rechts und an der Türwand, dort noch ein Oberlicht. Atelierinventar, Malzeug, Kaffeetisch, Sofa, Sesselchen. Kaffee? fragt Elke. Doch da bin ich schon in den Wolken.

Peter Kuhweide